das leben
ein geschenk
unser erkennen
bruchstückhaft.



ohne es laut zu verkünden war der sommer lang, ausdauern und heiß. 'ich bin nicht zum bloggen gekommen' wäre wohl eine ausrede. es war einfach zu viel arbeit, zu viel urlaub, zu viel schlafmangel und zu viele freibadmöglichkeiten. vier monate, einfach vorbei. dabei gab es viele erinnerungswerte momente. ich werde welche nachreichen, wenn das wetter schlecht und die abende länger sind.

einen gab es schon gestern: eine hochzeit, ganz stilvoll. noch einmal in der großen hitze dieses sommers. ein gedanke der traupredigt lässt mich nicht los: wir erkennen unser leben immer nur bruchstückhaft. so geht es mir mit diesem sommer: erinnerungen, bruchstückhaft und wunderschön.

so oder so ähnlich ist das motto vom juni. der mai ist vorbei gesaust, der vater gibt zu bedenken, dass ich gar nichts mehr blogge - recht hat er. nun also einer kleiner rückblick in den mai: es wurde der 80. geburtstag vom opa gefeiert (hooray!), ein 60. geburtstag in der neuen anverwandtschaft, ein weiterer geburtstag (normale, ungerade zahl) in der eigenen. es ging also von party zu party, gediegen und entspannt. zur erholung gab es ein paar tage in der heimat und noch ein paar tage in berlin. wie immer war ich sehr traurig als ich fahren musste, von hier und von dort.

das schöne allerdings, wenn man besuch bekommt: man sieht den ort, an dem man lebt, mit neuen augen. als hanna-maija & henkka in bickenbeach waren, überkam mich das gefühl, doch in einem ferienort zu leben. wenn nur die berge nicht wären .. es war schön, meinen freunden das jetzt schon gar nicht mehr neue zuhause zu zeigen. es gab genug zeit zum reden & eis essen, sogar mit erdbeeren. echte sommerzeit! ich bin dankbar für so vieles.

(vati, ich gelobe besserung der schreibfrequenz. nur versprechen kann ich es nicht.)

Im Galarock des heiteren Verschwenders,
ein Blumenzepter in der schmalen Hand,
fährt nun der Mai, der Mozart des Kalenders,
aus seiner Kutsche grüßend, über Land.

Es überblüht sich, er braucht nur zu winken.
Er winkt! Und rollt durch einen Farbenhain.
Blaumeisen flattern ihm voraus und Finken.
Und Pfauenaugen flügeln hinterdrein.

Die Apfelbäume hinterm Zaun erröten.
Die Birken machen einen grünen Knicks.
Die Drosseln spielen, auf ganz kleinen Flöten,
das Scherzo aus der Symphonie des Glücks.

Die Kutsche rollt durch atmende Pastelle.
Wir ziehn den Hut. Die Kutsche rollt vorbei.
Die Zeit versinkt in einer Fliederwelle.
O, gäb es doch ein Jahr aus lauter Mai!

Melancholie und Freude sind wohl Schwestern.
Und aus den Zweigen fällt verblühter Schnee.
Mit jedem Pulsschlag wird aus Heute Gestern.
Auch Glück kann weh tun. Auch der Mai tut weh.

Er nickt uns zu und ruft: "Ich komm ja wieder!"
Aus Himmelblau wird langsam Abendgold.
Er grüßt die Hügel, und er winkt dem Flieder.
Er lächelt. Lächelt. Und die Kutsche rollt.

Erich Kästner. Aus: Die 13 Monate.

der frühling ist im gange, überall blüht es wie verrückt. wie schön! endlich zeit, tief einzuatmen. den blütenblättern beim fallen zuzusehen. und rausgehen und den ganzen tag nicht wieder reinkommen ... wenn man denn zeit hat. unter der woche geht das leider nicht so, wie ich das möchte. dafür waren wir das letzte wochenende quasi ununterbrochen draußen. ich glaube, ich habe auch schon erste sommersprossen bekommen. ein zeichen!

Wieder was gelernt: Bärlauch heißt auch Bärenlauch, Knoblauchspinat, wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Rinsenknoblauch, Hundsknoblauch, Hexenzwiebel, Zigeunerlauch, Ramsen oder Waldherre. Egal wie er heißt, er schmeckt köstlich. In diesem Jahr habe ich das erste Mal wilden Bärlauch gesammelt (neben dem Hofgut Guntershausen) und direkt zu Pesto verarbeitet. Es riecht schön knoblauchig in der Wohnung und kündigt zwei Wochen Pasta-Essen an. Außerdem weiß ich jetzt: der Frühling ist da!

Glück ist alles, was die Seele durcheinander rüttelt.

Arthur Schnitzler

ich sehe das schon wieder, das jahr zieht seine siebenmeilenstiefel an. der märz ist an mir vorbeigehuscht und hat die kirschblüten angeknipst. noch haben sie es nicht geschafft, aber man kann schon das rosa ahnen, was hier immer als erstes den frühling einläutet. jetzt hoffe ich, dass sie nicht in der nächsten woche losblühen, wenn m. und ich endlich urlaub haben. der märz, das war: viel arbeit. viele emotionen. eine lesung (horst!). schöne hauskreisabende. ein ausflug in die schweiz zum hütchen. erste sonnenstrahlen. immernochverliebtglück. eigentlich ganz gut, nur ein wenig zu schnell. zu oft raue hände. zu wenig frische abendluft.

zum arbeiten war ich ein paar tage bei einer messe in hamburg. schön, dass büro mal nur von weitem zu sehen und neue leute zu treffen. dazu waren wir heute schon sehr früh fertig mit dem abbau des messestandes. gelegenheit das museum für kunst und gewerbe zu besuchen. die ausstellung tattoo war gut und ein besuch lohnt sich wirklich. leider waren am ende nur noch fünf minuten für den museumsshop übrig, das ist schlimmer, als wäre man gar nicht in den tollen buchladen gegangen. aber immerhin: ich weiß, wo ich das nächste mal hingehen werden, wenn ich wieder in hamburg bin!