Gegen Ausflüchte
Klebe mir, Gott, den Mund nicht zu mit Unmut oder mit kindischem Trotzen, öffne, der du die Stammelnden liebst, ihn der geläufigen Rechtfertigung nicht, lass mich sagen unter allen, die schuldlos sich wähnen, die Gründe haben, die hinter den Argumenten wie hinter Liguster, der ständig nachwächst, dreist sich verstecken, lass mich, ausgesetzt dem Gezeter, den zeigefingrigen Pfeilen, auch wo ich sie fürchte, heraustreten aus dem Gestrüpp, lass mich nicht sagen: Gesellschaft, nicht: Vater und Mutter, nicht: Verführung, lass mich, wohl wissend, dies alles ist zu bedenken, lass mich sagen, Gott: Ich bin schuld.
Rudolf Otto Wiemer
Rudolf Otto Wiemer
auch der herbst hat was - 8. Mai, 23:23