Sonntag, 15. Juli 2012

Island-Woche

jetzt bin ich schon wieder eine ganze woche da und habe noch kein wort über island verloren. jetzt aber! die neue woche steht im zeichen von island, jeden tag gibt's ein foto und einen text dazu. ich neige nicht zu versprechungen, aber ich habe mir das fest vorgenommen ... fangen wir an: die isländer an sich sind sehr sympathisch. sie begrüßen ihre landsleute nämlich am flughafen mit "willkommen zu hause". alle anderen bekommen ein "willkommen in island". das sagt schon einiges aus über dieses kleine land und sein volk. in ganz island leben rund 320.000 einwohner. also, auf der ganzen insel! vielleicht ist deshalb das gemeinschaftsgefühl so stark ausgeprägt. ich habe mich gleich wohl gefühlt, aber ich wollte da ja schon immer hin. und ich werde erzählen: von grünen bergen, langen nächten und einer gemütlichen hauptstadt.

willkommen zu hause

Sonntag, 1. Juli 2012

es geht los

von oben

heute abend sitze ich schon im flugzeug nach keflavik. island, eine woche island! der rucksack ist gepackt, ich hoffe, ich habe nichts vergessen oder zu wenig eingepackt. das wetter soll ganz gut sein, ein bisschen kälter als hier. dafür freue ich mich auf die begegnung mit heißen quellen, bergen, himmel - so weit das auge reicht, hellen polarnächten und isländern. verið þér sælar!

Mittwoch, 27. Juni 2012

aufregung & alltagsglück

noch einen tag arbeiten und ein paar tage mehr schlafen, dann geht es los nach island. ich bin schon ganz aufgeregt. das zeigt sich daran, dass ich schon eine woche vorher die tasche packen will. eigentlich bin ich ja reiseprofi und durchaus in der lage, mein wochenendgepäck in 20 minuten beisammen zu haben, das sollte nicht das problem sein. aber in den letzten tagen habe ich schon gedacht, dass ich mal vorpacken sollte. sachen rauslegen. überlegen. nichts vergessen. immerhin wandern wir fünf tage durchs gelände. ich hoffe, dass uns der isländische sommer überrascht. bis dahin genieße ich diese unsagbare vorfreude und das alltagsglück. diese woche war nett zu mir: ein toller außendreh mit klasse team, ein schöner hauskreis heute abend und lauwarme luft, die um die ecken pustet. der sommer ist da, ich spür's.

Samstag, 23. Juni 2012

himbeerglück

der sommer ist da, zumindest wächst er an sträuchern. manchmal kommt er auch vorbei, an schönen tagen, wie auf dem foto vom sommeranfang. da hinten irgendwo steht auch mein haus, die felder liegen nicht weit, im frühling konnte ich aus meinem küchenfenster den raps leuchten sehen. und jetzt? steht schon das korn und die wolken tupfen sich an den himmel, weiß auf blau. der sommer da, die himbeeren reifen schon und wenn ich sie direkt vom strauch essen kann, bin ich doppelt glücklich. trotzdem befällt mich dann und wann eine summertime sadness, ich weiß gar nicht, woran das liegt. vielleicht weil ich zu wenig zeit habe, den nachthimmel zu genießen, der noch bis spät lichtschatten wirft.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Sommersegen

Sommeranfang!

Im Übrigen meine ich,
dass Gott, unser Herr, uns einen großen Sommer schenke,
den Familien einen Korb voll Ruhe und viele hoffnungsvolle Blicke auf Grün und Blau,
Wiesen und Wasser und weiße Strände - leise Monate.
Dass er das Geschrei aus der Welt nimmt und Stille verordnet.
Dazu gehört, dass er den Kriegern ihr Handwerk aus den Händen nimmt
und denen, die ohne Arbeit sind, die Hoffnungslosigkeit.
Und die Mächtigen nicht zu Mafiosi werden lässt.
Alle können wir daran mittun und mitarbeiten,
dass das Leben langsamer verläuft, dass die Welt alle Aufregung verliert
und die Menschen sich länger ansehen können, um sich zu sagen:
Wir lieben euch!
Gott, unser Herr, möge diese Stille segnen,
möge diese Stille denen überall in die Ohren blasen,
die unsere Zeit noch schneller machen möchten und damit noch kürzer und atemloser. Gott, unser Herr, wir bitten dich: Mach es!
Auf dass unser Herz wieder Luft schnappen kann, unser Auge aufhört zu zappeln und unser Ohr wieder richtig hört und nicht alles vergisst.
Denen, die uns dies alles austreiben möchten, möge Gott, der Herr,
einen Blitz ins Gesäß jagen, damit sie ihr unmenschliches Tun einsehen
und die Menschen seines Wohlgefallens in Ruhe lassen.
Im wahrhaftigsten Sinn dieses Wortes: in Ruhe lassen.
Und wir wollen unseren Herrgott abermals bitten,
dieses Ansinnen von uns überall zu segnen
und, weil es sein muss, sofort und immerdar!

Hans Dieter Hüsch

Freitag, 15. Juni 2012

hören

Wir riefen Töne und Klänge ab, die sich irgendwann in unsere Erinnerung geschoben hatten wie Träume und Abfahrtszeiten. Am liebsten, wenn es um uns herum still war, wenn Zoltán schlief und mit ihm das ganze Haus in eine Art Schlaf fiel. Wir setzten sie in unser Ohr, diese Töne, einen Wagen, der über Kies rollte, einen Zug, der einfährt, ein Horn, dessen Klang übers Wasser getragen wird. Das einzige, was wir wirklich hätten hören können, war, wie Ági unten in der Küche ihren Ring an ihrer Schürze polierte, obwohl jeder sagen würde, das Polieren eines Rings kann man nicht hören, es hat keinen Ton. Wenn Virág zu uns unters Dach stieg und fragte, warum wir tagsüber auf den Betten liegen, sagten wir, wir hören Geräusche, und dann fragte sie Isti, was hörst du jetzt?, öffnete die Dachluke, schloß sie wieder, und Isti antwortete, die Wellen auf dem See. Und jetzt?, fragte sie weiter, wedelte mit beiden Armen über ihrem Kopf, und Isti lachte und fragte zurück, ist es ein Orkan, ein Wirbelsturm? Virág sagte, es sei das beste Spiel, weil man nichts weiter bräuchte als seine Ohren, und Isti erwiderte, nicht mal die braucht man.

Zsuzsa Bánk: Der Schwimmer. Fischer Taschenbuch Verlag, 2011. Seite 136.

Montag, 11. Juni 2012

nach einer reise

nach einer arbeitsreise muss man sich ein bisschen ausruhen. es schlaucht doch ein bisschen, das unterwegs-sein. ankommen, mit menschen reden, nett sein, immer nett sein, arbeiten, denken, fragen stellen, weiterreisen. aber es war sehr produktiv in halle & frankfurt, ich freue mich auf die beiträge.

heute hatte ich dann einen tag frei und habe fast ohne schlechtes gewissen bis um elf geschlafen. unter der woche, aber es musste sein. dann einen freund getroffen, den ich schon lange nicht gesehen habe. dann das bad geputzt, es mahnt mich seit wochen (jetzt nicht mehr ...). und dann noch ein paar abendgedanken in den rechner getippt und die lange to-do-liste mit tröpfchenaufgaben zum schmelzen gebracht. immerhin, ein anfang.

dieser tag war: ruhig, regnerisch, beruhigend und richtig schön.

Donnerstag, 7. Juni 2012

auf nach heidelberg

heute ist in hessen feiertag und das heißt, wir hatten frei. ein paar freunde und ich haben uns entschlossen, endlich mal die schöne bergstraße näher kennen zu lernen. das ist im prinzip der odenwald zwischen darmstadt und heidelberg. so richtig kennt die bergstraße keiner außer die hessen, aber das macht nichts, denn sie ist ziemlich schön. ungefähr so sieht es überall aus:

ODW_0729BK_Abendhimmel_1.jpg

es gibt hügeliges, weinberge, aussichten, kleine städtchen mit schönen stadtkernen, ganz viel himmel und, wie man sieht, eine menge grün. heute sind wir dann knapp 50 km nach heidelberg geradelt. schön! das wetter war auch nett zu uns, als wir ankamen, fing es an zu schütten. ein richtiger abendsommerregen. aber während des tages haben wir uns einen ordentlichen sonnenbrand geholt ... i want more summer days like this.

Zitat

Wir können vor lauter Angst nicht auf Zehenspitzen durchs Leben schleichen

Musik


Sophie Hunger
The Danger Of Light

Brandenburgische Wörter

(1) kaupeln (2) Plins (3) wa (4) lutschen (mit langem u) (5) nich (6) luntschen (7) tikschen (8) nüscht (9) zutschen (10) rückzu (11) schlurfen (12) schnurpsen

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